Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird.
In der Rubrik:   
Wirtschaft   
Exportchancen für die deutsche Umweltschutzindustrie stärken
Vorstellung eines Kursbuch zur Erschließung von Auslandsmärkten vor Gemeinsame Presseinformation von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt
Presse-Information Nr. 40/99

Bundesumweltminister Jürgen Trittin und der Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Andreas Troge, haben auf die guten Exportchancen für die deutsche Umweltschutzindustrie hingewiesen. Sie sei durch eine hohe Innovationsfähigkeit geprägt. "Dadurch nimmt die Bundesrepublik gemeinsam mit den USA eine führende Position auf dem Weltmarkt ein", sagte Trittin heute bei der Vorstellung eines Export-Kursbuches für die deutsche Umweltschutzindustrie in Berlin. Zugleich betonte der Bundesumweltminister, dass diese Position angesichts des schärfer werdenden Wettbewerbs gestärkt werden müsse. Umweltschutz als innovativer Wirtschaftsfaktor schaffe zukunftsfähige Arbeitsplätze: "Mit dem Export von Gütern und Know how können wir nicht nur unsere Verantwortung für den globalen Umweltschutz wirksamer wahrnehmen. Er ist auch ein Beitrag, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Ein wesentliches Element wird dabei die Verbesserung der Exportchancen unserer Wirtschaft durch geeignete Maßnahmen im Technologietransfer sein." Das vom Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt herausgegebene Kursbuch gibt Unternehmen Informationen zur Erschließung von Auslandsmärkten. Im Umweltbundesamt wird zudem eine Datenbank zur Umwelttechnik eingerichtet.


UBA-Präsident Troge wies darauf hin, dass es noch ein erhebliches Potenzial für eine Steigerung des Exports gebe. "In Deutschland bieten über 10 000 Firmen Umweltschutzgüter, -dienstleistungen und umweltfreundliche Produkte an. Dabei handelt es sich überwiegend um kleinere und mittlere Unternehmen, die eine sehr hohe Patentspezialisierung im Bereich der Umweltschutztechnik aufweisen. Das Kursbuch hilft gerade diesen Unternehmen bei der Vorbereitung ihres Auslandsgeschäftes." Das von der Firma ERM Lahmeyer International GmbH (Neu-Isenburg) erarbeitete Kursbuch "Fördermaßnahmen zur Erschließung von Auslandsmärkten" bündelt erstmals Informationen über mögliche Zielregionen und gibt den Unternehmen praktische Tipps zur Erschließung dieser Märkte. Zudem informiert es über Fördermaßnahmen für deutsche Exporteure von Umweltschutzgüter und -dienstleistungen.


Im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen werden für den globalen Umweltschutzmarkt überdurchschnittlich hohe Wachstumsraten erwartet. Der Exportanteil von Umweltschutzgütern und -dienstleistungen liegt aber in Deutschland unter den für das Verarbeitende Gewerbe typisch hohen Exportquoten. Bundesumweltminister Trittin wies insbesondere auf die Exportchancen hin, die sich aufgrund des EU-Erweiterungsprozesses bieten. "Im Zuge der Erweiterung der Europäischen Union wird in den mittel- und osteuropäischen Beitrittsländern eine erhöhte Nachfrage nach Umweltschutzgütern entstehen. Die deutsche Umweltschutzindustrie sollte daher ein besonderes Augenmerk auf diese Staaten legen." Das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt beteiligen sich im Rahmen der Beitrittsvorbereitungen auf dem Gebiet des Umweltschutzes an den EU-Partnerschaftsprojekten (sogenannte "Twinnings"). Mit Hilfe dieser Projekte sollen die Beitrittsländer an EU-Standards herangeführt werden.


Das Kursbuch informiert über alle wesentlichen Aspekten des Exports: Es gibt einen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung, die Trends im Umweltschutz, der Stellung der deutschen Wirtschaft und der Nachfrage nach Umweltschutzgütern und -dienstleistungen in den wichtigsten Auslandsmärkten Asiens, Lateinamerikas, Mittel- und Osteuropas sowie Südafrikas. Anhand dieser Leitlinien können Unternehmen ihre Chancen auf dem Weltmarkt abschätzen und potenzielle Zielländer für ein Auslandsengagement identifizieren. Ebenso werden die für kleinere und mittlere Unternehmen relevanten Institutionen und Maßnahmen zur Außenwirtschaftsförderung durch Bund und Länder vorgestellt. Für diese Unternehmen der Umweltschutzindustrie sind insbesondere EU-Programme von Interesse, die ganz oder teilweise Maßnahmen im EU-Ausland finanzieren. Dazu gehören die Europäische Investitionsbank und die Aufbauprogramme für Osteuropa, PHARE und TACIS. Daneben werden auch Finanzierungen multilateraler Entwicklungsbanken erläutert. Fallbeispiele von Firmen, die sich bereits in verschiedenen Umweltschutzsektoren auf ausländischen Märkten etabliert haben, geben einen Einblick in die Praxis.


UBA-Präsident Troge: "Informationen zur Exportförderung sind jedoch nur hilfreich, wenn sie aktuell zur Verfügung gestellt werden. Das Umweltbundesamt bereitet daher ein Internet-Informationssystem über "Umwelttechnik in Deutschland/Cleaner Production Germany" vor. Dieses deutsch/englische Internet-Angebot wird auch Informationen rund um den Transfer von Umwelttechnologie enthalten." In die Datenbank sollen auch die im Kursbuch zusammengetragenen Informationen zu den Exportfördermaßnahmen einfließen. Zudem sollen Angaben zur Förderung von umwelttechnologischer Forschung und zu den Anbietern von Umweltschutztechnik und -dienstleistungen in Deutschland enthalten sein.
 
Quelle: Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt, D-14193 Berlin
http://www.umweltbundesamt.de
karsten.klenner@uba.de
    

Artikel drucken   Fenster schließen