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Nachhaltige Designstrategien - ein Ausblick
Kunsthochschule Esmod Berlin - Prof. Friederike von Wedel-Parlow, Direktorin des Masterprogramms Sustainability in Fashion
Die Mode- und Textilbranche ist weltweit eine der schmutzigsten Industrien unserer Zeit. Der von Massenproduktion bestimmte und immer schneller werdende Markt schafft an allen Enden der textilen Kette große Probleme - wir kennen alle die Bilder der farbigen Flüsse in Asien oder von Arbeiterinnen, die unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in den Nähfabriken sitzen. Was kann Design dazu beitragen, um der Mode neue ökologische, soziale Parameter zu geben? Kann Mode überhaupt nachhaltig sein oder ist das ein Widerspruch in sich? Woran erkannt man nachhaltige Mode? Wie entwickelt sich die Mode nach ökonomischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten weiter?

"Love-able - Clothes to Love" Masterprojekt zum Thema User-Education von Vida Ipektchi; Foto: © Nicholas Lory

Ein Teil der Lösung liegt in der Diversität, in einer Vielzahl von zu begehenden Wegen und Möglichkeiten, Einschränkungen machen kreativ und bringen eine neue Formensprache hervor. Es sind nicht nur universelle, große Antworten, die die Ödnis der schnellen konventionellen Mode verändern können, sondern die Vielzahl kleinerer Interventionen und Wege und die Entwicklung neuer Werte, Strategien und Sichtweisen, um die wachsenden Anforderungen angesichts des Planeten und unserer Gesellschaft zu bewältigen. Dabei gibt es spannende Bewegungen und verschiedenste Designstrategien. Nebeneinander stehen zum Beispiel der Einsatz von ökologischen Materialen mit einer stetig wachsenden Materialpalette, die Nutzung technischer Innovationen, Zero-Water Waschungen und Ozon-Wash im Denim-Bereich als Beispiel, Co-Creation - das Einbeziehen vom späteren Nutzer in den Designprozess und die ganze Do-it your-selve Bewegung mit Etsi.com und Dawanda. Digitale Produktion und 3D-Printing, lokale Produktion und der Erhalt traditioneller Handwerkstechniken Stichwort Cultural Heritage um nur einige zu nennen.

Recycling und Up-cycling ist eines der großen Themen - wiederverwertet wird was das Zeug hält - aber für den Kunden längst nicht mehr unbedingt erkennbar. Aus PET-Flaschen entstehen neue Materialien für Jacken oder T-Shirts, Kaffeesatz von Starbucks wird zu geruchshemmender Wattierung für Jacken und aus nicht verkaufter oder beschädigter Ware endstehen limitierte Serien oder gar Kunst-Unikate wie bei Petit H von Hermes. Und auch die Schweizer Taschenfirma Freitag, seit den 90'gern erfolgreich mit einer Messangertasche aus sichtbar gebrauchter Lkw-Plane, gestaltet heute auch edle Hand- und Reisetaschen aus beispielsweise in Schuppenform gelaserten und kunstvoll zusammengesteckten Oberflächen aus demselben Material. Es geht aber nicht nur darum, alte Materialien wiederzuverwerten, um den Lebenszyklus zu verlängern -denn auch dann bleibt am Ende die Müllhalde - sondern schon im Designprozess das spätere Recyceln einzuplanen. Und das am besten so, dass dann neue Produkte entstehen: Upcycling.

"Save Nature - Stay in the City" ein Urban Outdoorwear System von Anna Johannson, Masterprojekt in Zusammenarbeit mit der Outdoorcompany VAUDE; Foto: © Tony Thomson


Der Begriff der Zukunft ist Cradle to Cradle, das visionäre Konzept von Prof. Dr. Braungart, der die Produkt- und Prozesswelt noch einmal neu aufrollt, die Wertschöpfungskette in geschlossene Kreisläufe überführt und damit den Begriff Abfall obsolet macht. Inspiriert von der Natur werden Produkte noch einmal ganz neu erfunden, nützlich müssen sie sein, entweder im technischen oder biologischen Kreislauf 100% wieder verwertbar. Qualität und Schönheit erreichen ganz neue Ebenen. Mit einer T-Shirt-Serie hat Trigema im letzten Jahr den Anfang gemacht, im Rahmen des Masterprojekts von Ether Bätschmann mit EPEA Switzerland, Swiss Organic Fabrics und der Weberei Appenzell wurde der erste Cradle to Cradle Hemdenstoff entwickelt. Der Sportartikelhersteller Puma plant, bis 2020 die gesamte Produktion nach Cradle to Cradle umzustellen, und wird im Frühjahr 2013 mit der ersten Produktserie mit kompostierbaren Schuhen, aber auch recycelbaren Rucksäcken und biologisch abbaubaren T-Shirts auf den Markt kommen. Dann ist es am Konsumenten, diese Lösungen auch anzunehmen, zu fördern und fordern.

Denn das ist eine wirklich wichtige Frage - wie kann ein Qualitätsbewusstsein in einer Gesellschaft geschaffen werden, in der viele nur noch Billigprodukte kennen und den Sinn für Material- und Herstellungsqualität und kulturelle, designästhetische Qualität gar nicht entwickeln konnten. Dass es sich langfristig lohnt, mehr Geld in weniger Dinge zu investieren, zu teilen, leihen, leasen, reparieren, pflegen und den Dingen einen guten Ort einräumen, Lovealbe Clothes, wie Vida Ipektchi es in ihrer Masterarbeit formuliert.

Das Multifunktionsjackensystem mit Überjacke und einer eingezippten, in eine Weste transformierbaren Unterjacke hat alle Features einer Outdoor-Sportjacke wie beispielsweise Lüftungsschlitze unter dem Arm. In allen Wetterlagen auf dem Fahrrad wie auf der Skipiste flexibel einsetzbar, ist die federleichte Jacke in urbaner Lifestyle-Ästhetik auch perfekt für den Weg zur Oper. Die klein zusammengefaltete Regenhose ist immer mit dabei und sieht auch getragen gut aus - das verwendetet Zero-Waste-Schnittsystem vermeidet Abfall bei der Produktion. Materialinnovationen liegen im Einsatz von recycelten Polyester mit neuartiger weil fluorocarbon-freien, Wasser abhaltenden Membran, und einer mit einer Geruch neutralisierenden Wattierung aus aufbereitetem Kaffeesatz. Mit einem Rückholsystem nach der Nutzung ist auch die Wiederverwertung der Materialien mit eingeplant. So ist diese Designinnovation in allen Fassetten nachhaltig durchdacht, langlebig durch hohe Qualität und zeitloses Design - und hilft, weil diese eine Jacke so viel kann kann, auch dabei, den Konsum bewusst zu reduzieren.

"Wuu - Timeless Luxury" Masterprojekt von Daniela Francheschini; Foto: © Carlos Luque




In zwei Monate bei dem NGO-Projekt NEW SADLE in Nepal wurden Stoffe aus Bananenfaser und Kaschmir handgewebt, Körbe geflochten, Holz- und Metallaccessoires entwickelt - das Wort "Wuu" in allen Tonlagen war oft die einzige Kommunikationsmittel der jungen Designerin mit den Handwerkern. Deren Arbeitszeiten finden sich auf den Etiketten der Produkte wieder, und sollen dem Kunden Wert und Qualität des Produkts vermitteln - Zeit als Luxus, fairer Handel und soziale Arbeitsbedingungen stehen im Vordergrund des Projekts. Zurück in Berlin kombinierte Daniela die Materialien mit vegetal gegerbtem Leder und biologisch abbaubaren Drucken zu einer luxuriösen zeitlosen Kollektion mit vielen wunderschönen Accessoires.

Die österreichische Tradition der krachledernen Trachtenhose verbindet sich in diesem Masterprojekt mit dem innovativen zeitgenössischen Design des Sneakers. Ziel ist einerseits das Wissen und die Fähigkeit der traditionellen Handwerkskunst zu erhalten und andererseits die derzeitig höchsten ökologischen und sozialen Ansprüche in allen Schritten des Entwicklungsprozesses und der Produktion anzuwenden. Dabei werden auch moderne Technologien wie Lasern eingesetzt und mit traditioneller Stickerei kombiniert. Das Material ist lokal produziert und in allen Komponenten kompostierbar bis auf Schnürsenkel und die Sohle, die vor der Rückgabe in den biologischen Kreislauf abzutrennen sind. Die Schuhe sind durch die geformte Sohle sehr bequem, das natürlich gegerbte und pflanzengefärbte Hirschleder kann barfuss getragen werden und wird mit dem Alterungsprozess immer schöner. Zum Glück kann die angenähte und nicht geklebte, recyclefähige Sohle immer wieder ausgetauscht werden.

"Vios - The Natural Way" Sustainable Tradition von Stefanie Stolitzka in Kooperation mit der Schuhfirma Think!; Foto: © Anita Schmid




M.A. Sustainability in Fashion

ESMOD Berlin Internationale Kunsthochschule für Mode

Im Oktober 2011 startete ESMOD Berlin den 12-monatigen, international ausgerichteten Masterstudiengang, um der wachsenden Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Mode gerecht zu werden, Initiatorin ist Silvia Kadolsky, die Präsidentin der Kunsthochschule.

Das innovative Programm positioniert sich mit seinem ganzheitlichen und interdisziplinären Designansatz sowohl ökologisch als auch ethisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltig. Der Kurs vereint Research, Education, Praxis und Business und inspiriert die Studierenden neue Lösung zu entwickeln und erproben. Er richtet sich an Studierende, die die Selbstständigkeit oder Führungspositionen in der internationalen Modebranche anstreben. Der praxisbezogene Ansatz soll die Studierenden ermutigen, Visionen und Designstrategien zur Umsetzung nachhaltiger Ansätze zu entwickeln und eröffnet den Zugang zu innovativen Materialien, Techniken und Produktionen. Die kreative Entwicklung der Studierenden wird durch den weitgefassten Ansatz als Impulsgeber für Innovation stimuliert. Das Masterprogramm "Sustainability in Fashion" lehrt, wie aus Einschränkungen Chancen werden und wie daraus neue, mutige und progressive Modekonzepte entstehen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.esmod.de.




 
 
 
 
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