Zurück zur ECO-World Startseite

 Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
  


 Medienpartner: Franz Alt: Sonnenseite
admin
 
 Suche über das Gesamtsystem

Zum ersten mal hier?/Suchhilfe
neue Suche
Zum Thema "Haus & Garten" bietet Ihnen die ECO-World am :
6251Adressen in kommentierten Rubriken anzeigen
1874Nachrichten & Pressemeldungen anzeigen
80Buch-Tipps & Literaturempfehlungen anzeigen
3Online-Shops & -Angebote anzeigen
44Magazin & Promotions anzeigen
42Grundlagen und Sachinformationen anzeigen
Anzeige
Renovieren mit Naturbaustoffen - Alte Bauten in neuer Schönheit
Magazin-Beitrag
In den nächsten zehn Jahren werden über 2 Billionen Euro von einer Generation auf die nächste übertragen, fast die Hälfte davon in Form von Immobilien. Doch viele Häuser wurden zu einer Zeit gebaut, als Ökologie am Bau noch keine Rolle spielte. So mancher Erbe wird sich daher nur bedingt über die Erbschaft freuen, denn viele Häuser erweisen sich bei genauerem Hinsehen als echtes Danaergeschenk: Sie müssen erst einmal renoviert oder umgebaut werden.
Natürlich sollten baubiologische und bauökologische Kriterien bei den Bau- und Erneuerungsmaßnahmen eine wesentliche Rolle spielen. Denn aus baubiologischer und gesundheitlicher Sicht sind Häuser, die bis unters Dach mit Kunststoffen in Belägen, Chemikalien in Klebern, Farben und Gipsen sowie Schadstoffen in Holzschutzmitteln wie PCP oder Formaldehyd ausgerüstet sind, höchst bedenklich. Sich in einer solchen Umgebung wohl zu fühlen, fällt den meisten Menschen schwer.

Schadstofffrei vom Keller bis zum Dach
Der Wunsch, das Haus frei von Schadstoffen zu halten, ist für die meisten selbstverständlich, aber bei rund 300.000 Bauprodukten ist es nicht gerade einfach, den überblick zu behalten. Dabei gibt es für alle wichtigen Renovierungs- und Ausbauarbeiten baubiologisch und ökologisch verträgliche Alternativen zu herkömmlichen Baustoffen.

Tipps zum richtigen Vorgehen
Aus naheliegenden Gründen kommt der Auswahl der Baumaterialien vor allem im Innenbereich eine besonders große Bedeutung zu, denn sie wirken direkt auf uns ein. Zunächst empfiehlt es sich, die Wände bis auf die Grundmauer abzuschleifen, um alte Tapeten samt Klebstoffen, Putzen und sonstige MaterialienBaubiologie und Bauökologie zu beseitigen. Auch alte Fußbodenbeläge wie Teppiche, Spanplatten und PVC-Beläge müssen erst rausgerissen werden, bevor über einen Ersatz nachgedacht werden kann. Bei alten Dielen kann es sich dagegen lohnen, sie entsprechend instand zu setzen und neu zu versiegeln. Der entsprechende Baustellenabfall gehört natürlich nicht in den Hausmüll, sondern sollte bei entsprechenden Mülldeponien abgegeben werden. Bei Steinfußböden und altem Parkett stellt sich die Frage, ob sie nicht belassen bzw. abgeschliffen und neu eingelassen werden.

Renovierung
Betrachten Sie ein altes Haus wie einen Organismus. Wenn Sie einen Teil davon ändern oder austauschen, so ändern sie dessen Biologie - mit entsprechenden Auswirkungen auf den Rest des Hauses. Der Austausch alter Fenster bietet dafür ein gutes Beispiel: Durch den Einsatz von Isolierglas statt Einfachglas verbessert sich die Wärmedämmung, was wiederum zur Ersparnis von Heizenergie führt. Die besser isolierenden Fenster wirken sich jedoch auch auf das Raumklima aus. Denn wo vorher die Feuchtigkeit an den Scheiben gefror und später als Kondenswasser ablief, bleibt es jetzt trocken. Also sucht sich die Feuchtigkeit einen neuen, den nächst kältesten Platz zum Kondensieren. Das kann der Rolladenkasten sein, aber auch die Innenseite der Außenwand. Die Feuchtigkeit entsteht prinzipiell dort, wo nicht genügend Wärmedämmung vorhanden ist, setzt sich und führt - sofern die betroffene Stelle nicht getrocknet wird - zu Schimmelbildung. Wenn Sie das Haus also nur an einer Stelle ausbessern, kommen Sie unter Umständen vom Regen in die Traufe. Daher sollte eine Renovierung möglichst umfassend und umsichtig vorgenommen werden. Der ökologische Aspekt einer Renovierung - bei Fenstern zum Beispiel die Wahl zwischen Holz, Kunststoff und Aluminium als Rahmenmaterial - ist ebenso drastisch: Für die Herstellung von Kunststofffenstern ist 25-mal so viel Energie nötig wie für Holzfenster. Für Aluminium-Rahmen sieht die Bilanz noch schlechter aus: Sie verschlingen 80-mal so viel Energie wie Holz.


Baubiologie und Bauökologie
Die Baubiologie rückt das gesamtheitliche Bauen in den Mittelpunkt eines Bauvorhabens und ihre Grundsätze stehen für ein gesundes, ursprüngliches und natürliches Leben. So sollen die technisch und wirtschaftlich verfügbaren Mittel dazu eingesetzt werden, das körperliche, seelische und geistige Wohlbefinden zu fördern. Die Bauökologie betrachtet die Bautätigkeit in Bezug auf ihre Auswirkung auf die Umwelt. Der Einsatz von Naturbaustoffen hat Priorität, weil sie langfristig verfügbar sind, weniger Herstellungs- und Transportenergie verschlingen und deutlich geringere CO2-Emmissionen freisetzen. Baubiologie und Bauökologie spielen auch bei der Renovierung von Häusern eine wichtige Rolle. Zunächst müssen Sie den Ist-Zustand des Hauses ermitteln und herausfinden, wo überall Baumaterial und Bauelemente ausgetauscht oder ausgebessert werden müssen. Falls auch Umbaumaßnahmen beabsichtigt werden, so sollten neben baurechtlichen auch bauökologische Aspekte eingeplant werden. Bauökologie ist dabei durchaus ein Selbstzweck, denn Naturbaustoffe erfüllen in erster Linie die bautechnischen Anforderungen und zusätzlich sind sie besonders umweltverträglich und sorgen so für eine angenehme Wohnatmosphäre.


Innenausbau - Putz und Tapeten
Sind Wände und Böden freigelegt, kann mit dem Innenausbau begonnen werden. Wände und Decken werden neu verputzt. Empfehlenswert sind Putze auf reiner Mineralienbasis. Lehmputz gibt es mittlerweile in verschiedensten Farben und reicht bei rustikaleren Bauten schon völlig aus, um eine neue und gesunde Wohnatmosphäre zu schaffen. Lehm wird nicht umsonst auch als Heilerde verwendet, an Wänden sorgt er für den Ausgleich von Feuchtigkeit, seine Herstellung ist denkbar einfach und er lässt sich ohne Schutzmaßnahmen verarbeiten.
Putze auf Kalkbasis sind schadstofffrei, bei Gipsputzen hingegen ist auf die Zusätze zu achten. Naturgips, der im Tagebau gewonnen wird, und REA-Gips, der aus Rauchgas-Entschwefelungs- Anlagen stammt, sind beide bedenkenlos einsetzbar, das gilt auch für entsprechende Gipskartons oder Gipsplatten. Vorsicht ist dagegen bei Chemiegipsen geboten, da diese mit verschiedenen Schadstoffen belastet sein können. Wenn Gips entsprechend aufgetragen wird, sei es durch farbige GGips-Spachteltechnik, Filzen oder Strukturieren, dann ist ein weiterer Anstrich oder eine Tapete überflüssig.

Gerade das früher so beliebte Tapezieren der Wände ist in doppelter Hinsicht problematisch: Zum einen kommt die industrielle Herstellung nicht ohne synthetische Bindemittel aus, zum anderen braucht man zum Auftragen derselben große Mengen Tapetenkleister. Zwar sind Raufaser, Papiertapeten und Papier-Prägetapeten meist unbedenklich und auch bei Kleistern gibt es welche, die ohne die gefährlichen Fungizide auskommen, aber dennoch sind Tapeten nur die zweitbeste Lösung. Wer auf den Tapeten- Look nicht verzichten möchte, dem bieten sich so genannte Textilputze als Alternative. Sie bestehen aus einem Gemisch aus Baumwolle, Viskose, Zellstoff und Textilfasern und werden wie konventioneller Putz aufgetragen, ähneln im Aussehen aber eher Tapeten.

Farben - (k)eine Geschmacksfrage
Die Wahl des Farbtons für Decken und Wände, sofern es nicht das obligatorische Weiß sein soll, ist natürlich dem individuellen Geschmack überlassen. Was die Art der Farbe angeht, gibt es dagegen klare Unterschiede. Die handelsüblichen Kunstharzdispersionsfarben enthalten viel Wasser und meist auch Fungizide, um der Schimmelbildung im Eimer bei längerer Lagerung vorzubeugen. Trockenmischungen, z.B. Sumpfkalk, Silikatfarben oder Kalk- Kaseinfarben, bei denen der Anwender das Wasser selbst beimengt, sind dagegen gesünder und umweltfreundlicher. Wer diesen Aufwand scheut, der greift wenigstens zu Naturharzdispersionsfarben, die weniger belastet sind und auch die raumklimawirkenden Eigenschaften von Putzen und Gipskartonplatten weniger einschränken.

Bodenbeläge - Nageln statt Kleben
Die Wahl des Bodenbelages hat großen Einfluß auf die Raumgestaltung und sollte daher gut überlegt werden. Steinböden aus Naturstein oder keramischen Platten (Fliesen) sind zwar äußerst haltbar, gut zu reinigen und feuchtunempfindlich, dafür sind sie hart und fußkalt, sofern keine Fußbodenheizung installiert wurde. Holzböden, Parkett und Dielen sind nicht nur heimelig, sondern auch schadstofffrei, sofern der Belag nicht verklebt wird. Wer vor dem Estrich eine entsprechende Unterkonstruktion anlegt, kann nämlich den Boden auf diese Konstruktion nageln anstatt zum Bodenkleber greifen zu müssen. Auch bei der Oberflächenbeschichtung können Schadstoffe vermieden werden, wenn Naturöle oder Hartwachse verwendet werden.

Statt Holz kommt aber auch Kork als natürlicher Bodenbelag in Frage. Dreischichtkorkböden mit einer Trägerschicht aus Holz können sogar schwimmend verlegt werden, einfachere Korkböden sowie bei der Verlegung auf Estrichen muss eine Polyäthylenfolie als Dampfsperre unterlegt werden. Für die Verklebung normaler Massivkorkböden mit drei bis fünf Millimeter Stärke stehen auch Naturharzkleber zur Verfügung. Korkböden können ebenso wie Holzböden mit entsprechenden Naturharzölen und Wachsen oberflächenbehandelt werden. Korkböden sind ebenso robust wie Holz und auch in Sachen Pflege recht einfach: Staubsaugen oder nebelfeuchtes Wischen mit Ph-neutralen Reinigern reicht völlig.

Natürliche Dämmung beim Dachausbau
Die Ausbesserung der Wärme- und Schalldämmung gehört zu den häufigsten Renovierungsarbeiten, vor allem wenn das Dachgeschoss ausgebaut und für die Nutzung als zusätzlicher Wohnraum erschlossen werden soll. Früher befand sich im Dach oft der Speicher und da störte es nicht, wenn es kalt war. Doch heute kann sich kaum einer mehr eine solche Raumverschwendung leisten. Gerade beim Dachausbau gibt es eine Fülle von natürlichen Dämmmaterialien, die nicht nur finanziell und ökologisch günstig sind, sondern auch über hervorragende Eigenschaften verfügen.

Hanf z.B. ist eine alte Kulturpflanze, deren rauschgiftarmen Sorten seit fünf Jahren auch in Deutschland wieder angebaut werden dürfen. In Form von Matten kann Hanf zur Dämmung in Dach und Wänden sowie Decken und Böden eingesetzt werden. Gleiches gilt für Baumwolle, die jedoch für derlei Zwecke in Deutschland nicht mehr angebaut wird und deshalb importiert werden muss. Sie wird durch die Zugabe von Borsalz gegen Schädlinge und leichte Entflammbarkeit aufgebessert. Beide Rohstoffe wachsen nach und sind problemlos recycelbar. Und sogar aus Altpapier wird ein Dämmstoff gewonnen, der lückenlos in Hohlräume geblasen werden kann. Aber auch Schurwolle kann in Form von Dämmbahnen zum Schutz des Hauses verwendet werden.
Beim Heizen geizen
Die richtige Dämmung ist natürlich nur die eine Möglichkeit, Heizenergie zu sparen. Die andere liegt in einer entsprechenden Heizanlage für Ihr Haus. Sicher, die Investition in eine neue Heizung kostet zunächst einmal rund 5.000 bis 7.500 Euro, bei Solaranlagen noch etwas mehr. Doch bei einer vierköpfigen Familie mit einem Wärmebedarf von 14 Kilowatt pro Jahr steht dem eine jährliche Ersparnis von rund 300 Euro gegenüber. Also rechnet sich die Investition über einen langen Zeitraum gesehen, vom entsprechenden Nutzen für die Umwelt ganz zu schweigen. Bei den zu erwartenden steigenden Energiepreisen verkürzt sich die Zeit der Amortisation natürlich entsprechend.

Die Anschaffung einer neuen Heizung kommt für einige Erben allein schon deshalb in Betracht, weil sie die schärferen Auflagen der neuen Bundes-Immissionsschutzverordnung erfüllen müssen. Ziel der Verordnung ist die Verringerung des Energieverbrauchs und damit des Ausstoßes von Schadstoffen. Experten schätzen, dass jährlich 1,85 Milliarden Liter Heizöl und 1 Milliarde Kubikmeter Erdgas weniger verbraucht würden, sofern alle veralteten Heizungen aufgerüstet oder erneuert würden. Die seit dem 1. Januar 1998 geltenden Bestimmungen sehen vor, dass jede Heizung über 4 Kilowatt Leistung einmal im Jahr vom Schornsteinfeger auf ihre Umweltverträglichkeit, d.h. ihre Abgasverluste, kontrolliert wird. Dabei werden an neuere Geräte entsprechend schärfere Auflagen gestellt als an ältere Heizungsanlagen. Diese müssen jedoch bis spätestens 2004 ebenfalls die neuen Anforderungen erfüllen. Bei der Modernisierung der Heizung stehen Hauseigentümern vier verschiedene Heizungsanlagen zur Auswahl:
  1. Moderne Brennwertgeräte nutzen selbst die heißen Abgase noch zur Wärmerückgewinnung und erreichen so eine effiziente Energienutzung. Das spart Kosten und verringert den Schadstoffausstoss.
  2. Die zur Zeit angebotenen Niedertemperaturkessel passen die Heizwassertemperatur gleitend dem Bedarf an und verfügen über modernste Regeltechnik. Mittels einer verbesserten Brennertechnologie können sowohl bei Gas- als auch bei ölgeräten sehr niedrige Schadstoffwerte und Nutzungsgrade über 90 Prozent erzielt werden.
  3. Wärmepumpen nutzen die Wärme in Erdreich, Grundwasser oder Luft, indem sie diese auf Heizungsniveau "pumpen" und mittels Wärmeaustauscher auf das Heizungswasser übertragen. Antriebsenergie von Wärmepumpen ist Strom, wobei aus einer kWh Strom über 3 kWh Heizungswärme produziert wird. Der Einsatz von Wärmepumpen ist jedoch nur für Niedrigenergiehäuser geeignet, was bei der Sanierung von Altbauten nur schwer zu realisieren ist.
  4. Solaranlagen wurden anfangs nur zur Warmwasseraufbereitung eingesetzt, doch mittlerweile gibt es auch Kombigeräte, die darüber hinaus auch das Heizsystem unterstützen. Sollte nicht genug Sonnenenergie zum Heizen vorhanden sein, springt automatisch ein Gasbrenner an. Mit solchen Geräten können immerhin bis zu 50 Prozent an Energieverbrauch und CO2-Emmission gespart werden.

Fotos: Bayosan, Osmo, Marmorit, Claytec

 
 
 
 
  Aktuelle News
 
  Aktuelle Events
 
  Buch-Tipps
 
  Shopping-Tipps
 

   
 
alternativ anders andere bio biologisch CSR eco energiesparend erneuerbar ethisch fair gesund Green Lifestyle grün health Konsum Lifestyle of health and sustainability LOHAS nachhaltig nachwachsend natur natürlich naturgemäß öko Ökologie ökologisch Ökoadressen Ökobranchenbuch Ökoinformationen Ökonachrichten Ökonomie Ökosuchmaschine Produkte ressourcenschonend sanft solar sozialverträglich sustainability Umwelt umweltfreundlich umweltschonend umweltverträglich Wellness werthaltig wertbeständig wertvoll wohngesund