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Leder unsere zweite Haut
Magazin-Beitrag
Leder ist ein natürlicher Rohstoff. Zumindest am Anfang, wenn die Häute abgezogen werden. Doch nur Leder, das pflanzlich gegerbt und natürlich verarbeitet wird, ist auch am Ende noch ein natürliches Produkt.

Ohne Schuhe sind wir ziemlich schutzlos. Die Häute von Tieren sind seit Urzeiten ein wichtiger Rohstoff, den sich die Menschen zu Nutze gemacht haben. Vor allem im Bereich der Bekleidung spielt Leder seit je her eine wichtige Rolle. Denn was liegt näher, als die Wind und Wasser abweisende Kraft von Leder zum eigenen Schutz zu verwenden. Zumal die Häute früher nur an der Luft oder am Feuer getrocknet wurden, bevor sie grob zugeschnitten und getragen wurden.

Heute durchläuft die Haut von Rindern, Ziegen und anderen Tieren dagegen eine Reihe von Bearbeitungsstufen vom Gerben bis zur Färbung, bevor sie als Schuhe, Handtaschen oder Reisegepäck auf den Markt kommt. Und je mehr die Häute bearbeitet werden, desto weiter sind sie davon entfernt, ein natürliches und vor allem ökologisches Produkt zu sein. Wer heute beispielsweise durch Marokko reist, kann sich in den alten Städten Fes oder Marrakesch selbst noch ein Bild davon machen, wie auch bei uns im Mittelalter Leder zubereitet wurde. Die Gerberviertel sind zwar zu einer Touristenattraktion geworden, sie machen aber deutlich, wie bedenkenlos mit Chemikalien bei der Lederherstellung umgegangen wurde. In der modernen Lederverarbeitung wird zwar sorgfältiger mit Chromsalzen (Chrom III) umgegangen, dennoch werden sie in großen Mengen eingesetzt, um das Leder in die gewünschte Form zu bringen und die Unebenheiten eines natürlichen Rohstoffes auszugleichen.

Die Chromgerbung mit dreiwertigem Chrom ist die heute am weitesten verbreitete Gerbart. Ihre Vorteile liegen in der Vielseitigkeit der erzeugten Lederwaren, den Koste vorteilen bei der Lederherstellung sowie in der schnellen Verarbeitbarkeit des Leders. Betrachtet man jedoch ihre Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt, so fällt die Bilanz weniger günstig aus. Vor allem die hochgiftigen so genannten Chromate (Chrom VI) können immer wieder als Verunreinigungen in Lederprodukten nachgewiesen werden.

Chemiker der Universität Paderborn, Abteilung Höxter, warnen aufgrund ihrer Forschungsergebnisse, dass die Krebsgefahr durch chromgegerbtes Leder weit höher ist als vermutet. Die Wissenschaftler wiesen erstmals nach, dass Chromat-Rückstände über den Körperschweiß aufgenommen werden. Bei einer Untersuchung von 29 Möbellederproben stellte sich heraus, dass alle chromgegerbten Leder Rückstände von drei bis fünf Prozent Chrom enthielten. Nur die pflanzlich gegerbten Leder erwiesen sich als nahezu chromfrei. Die Wissenschaftler raten Verbrauchern daher, beim Kauf von Schuhen und Möbeln immer pflanzlich gegerbtes Leder zu verlangen.

Die Chromgerbung stellt aber nicht nur ein persönliches Krankheitsrisiko dar, sondern belastet die Umwelt auch durch große Abfallmengen - allein in Deutschland sind es pro Jahr über 17.000 Tonnen an Lederfalzspänen, die mit Chrom III belastet sind. Die Abwasser aus Gerbereien sind zwar dank entsprechender Umwelttechnik meist unter dem Grenzwert von 2 mg pro Liter, dafür stellt die Entsorgung des mit Chrom angereicherten Klärschlamms ein neues Problem dar. Eine Deponierung der Lederabfälle und Klärschlämme führt zu einer übermäßige Anreicherung, eine Verbrennung ist wegen der möglichen Entstehung giftiger Umwandlungsprodukte ökologisch nicht ratsam und Recycling nur unter hohem Aufwand machbar. Auch die Entsorgung der Lederprodukte am Ende ihrer Gebrauchszeit ist problematisch. Bei der Beseitigung alter Lederschuhe, Lederjacken und Lederpolstermöbel entstehen allein in Deutschland rund 140.000 Tonnen Sondermüll pro Jahr.

Doch die Chromgerbung ist nicht die einzige Möglichkeit, Leder so zu bearbeiten, dass aus ihm so unterschiedliche Produkte wie Polstermöbel, Schuhe, Lederjacken, Handschuhe, Reisetaschen oder Portemonnaies hergestellt werden können. Eine umweltgerechte Herstellung muss dabei aber mehr berücksichtigen als bloß die Gerbung. Wieder lange Weg einer Rinderhaut vom Abfallprodukt eines Schlachthofes zum fertigen Lederprodukt ökologisch gestaltet werden kann, zeigt das Beispiel der Schomisch GmbH aus dem Allgäu Für ihr so genanntes ecopell Leder kommen sowohl traditionelle Herstellungsmethoden als auch modernste Technik zum Einsatz.

Das beginnt beim Waschen der Rohhäute in riesigen Fässern, bei denen sie von Blutresten, Dung, Fett und Schmutz mit Hilfe von Wasser und Tensiden gereinigt werden. Die verwendeten Tenside sind in der Kläranlage zu 99 Prozent biologisch abbaubar. Die Gerbung der Häute zu Leder erfolgt mit Hilfe einer Mischung aus Natriumbicarbonat (bekannt als Backpulver) sowie Auszügen aus Teilen verschiedener Pflanzenarten (Tara, Valonea, Rhabarber). Von der Gesamtmenge an Gerbstoffen werden rund 80 Prozent in der Haut gebunden. Der Rest wird mit dem Abwasser der Kläranlage zugeführt. Zur Färbung und Fettung des Leders werden pflanzliche Farbstoffe, synthetische und native Fettstoffe, Ameisensäure und schwermetallfreie Säuregerbstoffe der Gerbbrühe hinzugefügt. Alle Hautfasern werden so von den Farbstoff- und Fettstoffen erfasst. Das Leder wird durchgefärbt und eingehend gefettet.

Fotos: ZHEF, Görres
 
 
 
 
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