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Schutz vor Kinderprostitution im Tourismus - helfen Sie mit!
ECPAT Deutschland - Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung
Die Zahl der Touristen nimmt zu, die Tourismusindustrie wächst. Fernziele wie die Dominikanische Republik, Kenia und Thailand sind weiter im Kommen. Nicht jeder Reisende hält sich an die Regeln, die ein respektvoller und verantwortungsvoller Umgang mit den Menschen und Ressourcen des Gastlands erfordert. Ein besonders übler Auswuchs des Reisens ist der Kinderprostitutionstourismus. Die sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen durch Touristen - weltweit wird die Zahl der Minderjährigen in der Prostitution auf mindestens 2 Millionen geschätzt, die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen - zerstört das Leben der Opfer und fügt ihnen irreversible Schäden zu.
Künstlerin: Katja L., Postkartenaktion der Ev. Jugend der Christuskirchengemeinde Neuss

Das Problem ist uns bekannt. Dies belegt auch die Reiseanalyse 2005 der F.U.R, nach der über 80% der Deutschen von der sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen im Tourismus gehört haben. Viel geringer ist die Zahl der Reisenden, die handeln, wenn sie Hinweise auf Straftaten erhalten. Doch nur wenn die Strafverfolgungsbehörden solche Hinweise bekommen, können sie die sexuelle Ausbeutung von Kindern mit entsprechenden polizeilichen und rechtlichen Mitteln bekämpfen. Dabei sind einheimische Personen im Umfeld des Tourismus genauso gefordert wie Reisende aus reichen Industriestaaten, die einen beträchtlichen Teil der Täter stellen.

Der Deutsche Reisebüro und Reiseveranstalter Verband DRV gehört zu den Unternehmen und Verbänden des Tourismus weltweit, die den 'Verhaltenskodex zum Schutz von Minderjährigen vor sexueller Ausbeutung' unterzeichnet haben. Diese Selbstverpflichtung sieht unter anderem die Sensibilisierung der MitarbeiterInnen und die Information und Aufklärung der Reisenden vor. Immer noch sind aber viele Tourismus-Fachkräfte und Reisende über ihre moralische Verpflichtung und praktikable Möglichkeiten, sich am Kinderschutz zu beteiligen, weder informiert noch ausreichend engagiert.

Was kann ich als Reisende/ r tun?
  • Informieren Sie Personen Ihres Vertrauens (Reiseleiter, Hotelleitung, Polizei etc.), wenn Sie im Reiseland etwas Verdächtiges wahrgenommen haben.
  • Nutzen Sie Unterhaltungen, um mit anderen Reisenden über die Problematik zu sprechen und zeigen Sie, dass Sie sexuelle Handlungen mit Minderjährigen verurteilen.
  • Machen Sie Ihr Reisebüro und Ihren Reiseveranstalter darauf aufmerksam, dass Sie dieses Verbrechen nicht dulden.
  • Fragen Sie ihr Reisebüro und Ihren Reiseveranstalter, ob sie den Verhaltenskodex zum Schutz von Kindern gegen sexuelle Ausbeutung unterzeichnet haben und wie sie ihn umsetzen.
  • Informieren Sie sich über die Problematik.



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ECPAT Deutschland - Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung e.V. setzt sich zum Schutz von Minderjährigen vor Kinderprostitution, Kinderhandel und Kinderpornografie ein. Prostitution von Minderjährigen im Tourismus ist einer der Arbeitsschwerpunkte der Organisation.
ECPAT informiert und sensibilisiert Reisende und MultiplikatorInnen und arbeitet auch mit der Reisebranche zusammen, um das Problem wirksamer zu bekämpfen. Mehr Informationen finden Sie unter www.ecpat.de