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Politik & Bildung |
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| Gerhard Ertl und Jens Soentgen: N. Stickstoff |
| ein Element schreibt Weltgeschichte |
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 Kaum ein Stoff ist so wichtig und doch so kritisch, ja mitunter gefährlich für unser Leben wie Stickstoff. Im neunten Band der Reihe Stoffgeschichten "N. Stickstoff - ein Element schreibt Weltgeschichte" geben der Chemie-Nobelpreisträger Gerhard Ertl und Jens Soentgen dem gleichermaßen unbekannten wie faszinierenden Stoff ein Gesicht.
Er ist häufig und knapp zugleich: Stickstoff. Mit jedem Atemzug gelangt er in unsere Lungen und doch begrenzte er lange Zeit das pflanzliche Wachstum und hielt so die Zahl der Menschen auf niedrigem Niveau. Es dauerte bis zum Vorabend des Ersten Weltkriegs, ehe sich die Menschheit aus der Stickstofffalle befreien konnte: Fritz Haber und Carl Bosch entwickelten ein Verfahren, mit dessen Hilfe der Luftstickstoff gebunden werden konnte - und brachten damit den Kunstdünger in die Welt.
Die erste Haber-Bosch-Anlage nahm am 9. September 1913 in Oppau (Ludwigshafen) ihre Produktion auf. Es war der Startschuss für eine Stickstoffproduktion gewaltigen Ausmaßes, ohne die ein Drittel der heutigen Weltbevölkerung hungern oder verhungern müsste - die aber auch die "Industrialisierung" der Kriegsführung ermöglichte und Jahrzehnte später zu einer wahren Stickstoffflut führte, die heute zu den drängendsten globalen ökologischen Problemen zählt.
Wie eng Produktives und Destruktives miteinander verzahnt sind, vor welchen Herausforderungen - vom photochemischen Smog bis zur Gewässereutrophierung - wir heute stehen, zeigen Gerhard Ertl und Jens Soentgen. Gemeinsam mit renommierten Autoren wie Hugh S. Gorman, Armin Reller oder Frank Uekötter beleuchten sie das Schlüsselelement Stickstoff aus naturwissenschaftlicher, historischer und gesellschaftspolitischer Perspektive.
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