Artikel drucken   Fenster schließen

Milch ist eben nicht gleich Milch
Milchprodukte
Milch jeder Art und in jeder Form enthält viel Kalzium und sorgt damit für gesunde Knochen und Zähne. Aber auch das Milcheiweiß gilt als wertvoll, denn es enthält essentielle Aminosäuren. Außerdem liefert Milch ein beachtliches Quantum an Vitaminen und Mineralstoffen. Weniger erwünscht ist heute der hohe Fett- und Cholesteringehalt. Deshalb gibt es neben der Vollmilch mit naturbelassenem Fettgehalt (etwa 3,8 Prozent Fett) oder mit 3,5 Prozent Fett auch die fettarme Variante mit 1,5 Prozent Fett.

© Guiri R. Reyes
Deutlich mehr Vitamine

Britische Forscher fanden in Bio-Milch 64 Prozent mehr Omega-3-Fettsäuren als in konventioneller Milch. Die Substanz verringert das Herzinfarktrisiko und kommt vor allem in Fischen vor. Dänische Wissenschaftler stellten darüber hinaus fest, dass Bio-Milch deutlich mehr Vitamin E enthält. Die Substanz schützt vor Arterienverkalkung und bewahrt Zellen vor freien Radikalen. Auch bei Beta-Carotin lag die Bio-Milch vorne, was Augen und Haut zugute kommt. Eine krebshemmende und das Immunsystem stärkende Substanz ist die konjugierte Linolsäure (CLA). Dieser Fettbestandteil kommt in Bio-Milch dreimal häufiger vor als in konventioneller, meldete die Universität Jena. Der Grund für die Konzentration gesundheitsfördernder Substanzen in Bio-Milch ist das Futter für die Kühe: viel frisches Grün und reichlich Klee statt Futtermais und hohe Kraftfuttergaben.

Seit langem hat Bio-Milch ihren angestammten Platz im Naturkostladen und erobert schon seit Jahren die Regale im konventionellen Lebensmittelhandel. Bio-Kühe geben im Durchschnitt ca. 15 bis 20 Prozent weniger Milch als auf Hochleistung getrimmte Kühe. Im ökologischen Landbau stehen Gesundheit, Vitalität und Widerstandskraft der Tiere als gleichrangige Ziele neben der Leistungsfähigkeit. Durch ausreichenden Bewegungs- und Ruheraum, natürliches Licht, frische Luft und vieles mehr stellen Bio-Bauern eine artgerechte Tierhaltung sicher. Der Liegebereich ermöglicht ein artgerechtes Abliegen und Aufstehen und ist mit Einstreu bedeckt. Alle Öko-Kühe haben gesetzlichen Anspruch auf Auslauf an der frischen Luft oder auf Weide, konventionelle Kühe nicht.

100 Prozent Bio-Futter

Bio-Kühe bekommen nur Futter aus 100 Prozent biologischer Erzeugung: Weidegras, Heu und Silage vom Grünland und Ackerfutterbau, Zwischenfrüchte wie Kleegras oder Getreide, Hülsenfrüchte und Ölkuchen, Futterkartoffeln oder auch etwas Stroh und in seltenen Fällen Futterrüben. Gentechnik und Tiermehle sind absolut tabu.

Bio-Milch ist ihren Preis wert

Die Wiesen und Weiden der Bio-Höfe werden ohne Einsatz von Pestiziden und leichtlöslichen Stickstoffdünger bewirtschaftet. Das Gras ist schmackhafter und der Kräuteranteil höher. Damit ist auch der Futterertrag niedriger und damit auch die Milchmenge, die je Hektar landwirtschaftlicher Fläche verkauft werden kann. Mehr Arbeitseinsatz bei der Betreuung der Herde und höhere Anforderungen an Stallbau und Auslaufflächen wirken sich positiv auf die Gesundheit der Tiere aus. Wer also Bio-Milch bevorzugt, tut nicht nur sich, sondern auch der Umwelt und den Tieren etwas Gutes.





 

Ein Service von www.eco-world.de