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Ein Garten auf dem Garagendach
Dachbegrünung
Nur Mut! Ohne allzu großen Aufwand können Sie auf Ihrem Garagendach ein blühendes Refugium für selten gewordene Pflanzen und Tiere schaffen. Straßen, Häuser, Äcker und Nutzwälder prägen unsere Landschaft und lassen vielen Pflanzen- und Tierarten kaum noch Platz zum Überleben.

Die Sünden unserer Zivilisation können begrünte Dächer zwar nicht ausgleichen, aber als Oasen in luftiger Höhe stellen sie einen ganz besonderen Lebensraum dar. Extreme Bedingungen herrschen hier: Die Temperaturen schwanken von plus 50 Grad unter der Sommersonne bis zu minus 30 Grad in klirrenden Frostnächten. Solche Zumutungen verkraften nur die sogenannten Pionierpflanzen. In der freien Natur besiedeln sie trockene Steppen, sandige Magerrasen, nährstoffarme Schutthalden und windexponierte Felsspalten. Auf unseren Dächern können wir diesen Überlebenskünstlern eine neue Heimat geben und gleichzeitig den von ihnen abhängigen Insekten Nahrung und Lebensraum bieten.

Zur Dachbegrünung werden inzwischen viele Systeme angeboten, die mit den verschiedensten Isolierungen, Vliesen, Matten und Substraten und Pflanzenarten ausgestattet sind.

Tipps für den Bau
Zuerst erfragen Sie bei Ihrem Architekten, Statiker oder bei der Lieferfirma Ihrer Fertiggarage, wie viel Gewicht Ihr Dach zusätzlich noch tragen kann. Die Lastenreserve, die für eine Schneeauflage oder das Begehen des Daches vorgesehen ist, dürfen Sie für die Begrünung nicht in Anspruch nehmen. Mit Kies belegte Dächer können eine extensive Begrünung fast immer tragen.

Was muss beim Pflanzen beachtet werden?
Längst nicht alle Gewächse eignen sich für eine Extensivbegrünung und selbst angepasste Arten sollen in dem gleichen Substrat, wie es auf dem Dach verwendet wird, vorgezogen sein. Kleintopfstauden wachsen dort meist am besten. Sie besitzen einen kleinen, gut durchwurzelten Ballen und werden in der Gärtnerei in magerem Substrat angezogen.

Pflanzen Sie mindestens zehn, besser zwanzig verschiedene Arten, im Abstand von circa 30 Zentimeter voneinander. Das ergibt etwa zehn bis zwölf Pflanzen pro Quadratmeter. Wenn Sie die Pflanzung mit einer Aussaat kombinieren, benötigen Sie nur die halbe Anzahl an Pflanzen und zwei bis vier Gramm Samen pro Quadratmeter Dachfläche.

Die günstigsten Monate zum Pflanzen sind Mai, Juni und September. Wenn Sie die Pflanzung mit Aussaat kombinieren, sollten Sie September oder Oktober bevorzugen. In den ersten zwei Monaten muss die Pflanzfläche regelmäßig ein- bis zweimal pro Woche durchdringend gewässert werden. Die Pflänzchen werden es Ihnen mit raschem Wachstum danken. Schon im zweiten Jahr werden Sie sich an einer blühenden Oase erfreuen.



 

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