Artikel drucken   Fenster schließen

Edle Tropfen aus ökologischem Anbau
Sekt
Nachdem gerade in Deutschland, aber auch in Frankreich viele Winzer auf eine ökologische Wirtschaftsweise umstellen, ist das Angebot an ökologischem Sekt und Champagner in den letzten Jahren ausgesprochen vielfältig und umfangreich geworden. Die EG-Bio-Richtlinien für den ökologischen Landbau sind auch für Bio-Winzer verbindlich. Es gibt eine unüberschaubare Auswahl an Sektarten, da fast jeder Winzer einen eigenen Sekt im Sortiment anbietet. Ein Qualitätsmerkmal, das sich im Preis niederschlägt, ist das "Rütteln" von Hand eine Methode, mit der der Winzer die Hefe vom fertigen Sekt trennt.

Zur Sektherstellung gelangen ausgewählte Weine aus ökologischem Landbau unter Zusatz von Hefe und Zucker ein zweites Mal zur Vergärung. Ein Großteil der Sekte aus ökologischem Anbau wird nach dem traditionellen Flaschengärverfahren (Champagner-Methode) hergestellt.

Dafür, dass jeder Sekt hohen Qualitätsansprüchen gerecht wird, bürgt die amtliche Prüfungsnummer, die jede Flasche Sekt aus deutscher Erzeugung trägt. Sie ist in Deutschland Voraussetzung für die Verwendung der Bezeichnung "Qualitätsschaumwein", "Sekt" oder "Sekt b.A." Bei einem Sekt b.A. (auf dem Etikett steht der Name des Anbaugebietes) müssen 100 Prozent der Trauben in diesem Anbaugebiet geerntet worden sein.
Lagensekt muss zu 85 Prozent aus Weinen der angegebenen Weinbergslage und zu 100 Prozent aus Weinen des angegebenen Anbaugebietes hergestellt werden. Trägt das Etikett die Angabe eines Jahrganges, so müssen 85 Prozent der verwendeten Trauben diesem Jahrgang entstammen. Dies gilt auch für die Angabe einer bestimmten Rebsorte.

Wie wird aus Wein Sekt?

Durch Vergärung wird der Most zum Wein. Um aus diesem Wein Sekt zu bereiten, muss eine zweite Gärung erfolgen: Nach Zugabe von in Wein gelöstem Zucker und Reinzuchthefe wird der zur Cuvée vermählte Wein in Flaschen bzw. drucksicheren Cuvée-Fässern zur zweiten Gärung gebracht. Durch die Gärung wird der Zucker in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt. Die Kohlensäure sorgt für den prickelnden Effekt beim Sekt. Rebsorte und Weinqualität beeinflussen entscheidend den späteren Sekttyp und seine Güte. Um dem Sekt den gewünschten Süßegrad zu verleihen, wird eine sogenannte Versanddosage zugegeben. Nach den Vorschriften der Europäischen Gemeinschaft und den ökologischen Richtlinien darf die Versanddosage nur bestehen aus:
  • Saccharose (Rohrzucker), gelöst in Wein aus ökologischem Anbau
  • konzentriertem oder nicht konzentriertem Traubenmost aus ökologischem Anbau
Bei der traditionellen Methode der Flaschengärung erfolgt der gesamte Gärvorgang in der Flasche. Die einzelnen Flaschen werden gerüttelt und entheftet. Beim "Rütteln" handelt es sich um das kreisförmige Drehen der Sektflasche in speziellen "Rüttelpulten", um nach Ende der zweiten Gärung die Hefe zur Flaschenmündung zu "rütteln". Durch das "Degorgieren" wird die abgerüttelte Hefe aus der Sektflasche entfernt.

Sekt gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen
  • Extra brut (hat bis zu 6 Gramm Restzucker pro Liter)
  • Brut (hat bis 15 Gramm Restzucker pro Liter)
  • Extra trocken (hat 12-20 Gramm Restzucker pro Liter)
  • Trocken (hat 17-35 Gramm Restzucker pro Liter)
  • Halbtrocken (hat 33-50 Gramm Restzucker pro Liter)
Wohl bekomm's!

(Jürgen Wagenitz, Bundesverband ökologischer Weinbau e.V.)


 

Ein Service von www.eco-world.de