Artikel drucken   Fenster schließen

Wertvolles Nass
Regenwassernutzung

Quelle: Otto Graf
Trinkwasser ist kostbar und knapp. Jeder Tropfen Wasser, den wir Regenwassernutzungsanlagen. trinken, benutzen oder verschwenden, war irgendwann einmal ein Tropfen Regenwasser. Ein natürlicher, immer währender Kreislauf aus Niederschlag, Abfluss und Verdunstung sorgt dafür, dass wir ständig mit Wasser versorgt werden. Trotzdem wird sauberes Trinkwasser zu einem immer knapperen und kostbareren Gut, denn Wasser ist bereits in vielen Gebieten verschmutzt und oft ungenießbar.


Kluge Entscheidungen

Nach Schätzungen von Experten werden jährlich 63.000 professionelle Regenwassernutzungsanlagen in Eigenheimen neu installiert. Eine kluge Entscheidung angesichts stetig steigender Wasserrechnungen und einem durchschnittlichen Wasserverbrauch von 140 Litern pro Person und Tag. Wasser aus der Leitung ist kostbar und teuer. Es liegt also nahe, das Wasser zu nutzen, das kostenlos vom Himmel fällt. In einem durchschnittlichen Haushalt könnten also jährlich bis zu 50.000 Liter an hochwertigem Trinkwasser eingespart werden. Regenwassernutzung setzt die Installation einer Brauchwasseranlage voraus. Das Regenwasser, das auf das Hausdach fällt, sammelt sich in einem Tank. Dieses Wasser kann Pflanzen versorgen und im Haushalt Verwendung finden - vor allem für die Toilettenspülung, zum Putzen und sogar zum Wäschewaschen. So spart man etwa die Hälfte des Trinkwasserverbrauchs einer Familie. Die Planung und Installation einer Regenwassernutzungsanlage ist Sache eines Fachmanns. Entscheidungskriterien für die Auslegung des Tanks sind die Größe der Dachfläche, die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge sowie der erwartete Verbrauch. In einem hundert Quadratmeter großen Haus verbraucht eine vierköpfige Familie etwa 60 Kubikmeter Wasser pro Jahr.


Hygiene stellt die wichtigsten Anforderungen an den Tank

Er muss mit einem Filter ausgerüstet sein, darf kein Licht durchlassen und soll möglichst kühl stehen, damit sich keine Algen und Keime bilden können. Daher empfiehlt es sich, den Tank im Keller oder im Erdreich aufzustellen. Das Wasser sollte auf seinem Weg vom Dach in den Tank mit möglichst wenig Schmutz in Kontakt kommen. Gründächer eignen sich daher nicht für das Sammeln von Regenwasser. Dachrinnen müssen regelmäßig gereinigt werden. Die Beförderung des Wassers zu den verschiedenen Zapfstellen übernimmt eine elektrische Pumpe. Ein zweites Leitungsnetz im Haus bannt die Verwechslungsgefahren von Trink- und Regenwasser.


Der Einbau einer Regenwasseranlage in ein bereits vorhandenes Gebäude muss von der Baubehörde genehmigt werden.

Handelt es sich um die Integration in einen Neubau, muss die Anlage innerhalb des Entwässerungsgesuchs zum Bauantrag genehmigt werden. Nach Einbau einer Regenwasseranlage sollte man das örtliche Wasserversorgungsunternehmen verständigen. Eine Regenwasseranlage für den Haushalt macht sich bei guter und sinnvoller Installation in etwa zehn Jahren bezahlt.


Eine einheitliche Förderung der Regenwassernutzung auf Bundesebene gibt es leider noch nicht. Es gibt aber einige Länder, die zum Teil erhebliche Zuschüsse gewähren, wie z.B. Bremen, das ein Drittel der förderfähigen Kosten übernimmt (max. 2.000,- Euro). In Bayern, Hessen und im Saarland wird auf kommunaler Ebene sehr unterschiedlich gefördert.
Bevor sie sich eine Anlage zulegen, sollten sie sich bei ihrer kommunalen Verwaltung oder dem zuständigen Wasserwerk erkundigen, ob und in welcher Höhe gefördert wird.

Weitere Informationen erhalten Sie auch bei Herstellern von Regenwassernutzungsanlagen.




 

Ein Service von www.eco-world.de