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Rubrik: |
Motivation & Personalwesen |
Datum: |
05.08.2004 |
Quelle: |
ECO-World by Altop b2b-News, D-81371 München |
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Mitarbeiter führen in stürmischen Zeiten |
PraxisTipp |
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Führungskräfte müssen in und nach Krisen reagieren, obwohl sie häufig gar nicht wissen, wie sie mit den betroffenen Menschen angemessen umgehen sollen. Dies gilt sowohl für den Umgang mit einzelnen Kollegen wie auch mit ganzen Teams, vor allem wenn es sich um multikulturell zusammengesetzte Gruppen handelt.
Führungskräfte und Leiter von Projektteams sind ebenso wie ihre Mitarbeiter von Bedrohungen und Gefahrensituationen betroffen. Gleichzeitig sind sie es, an die besondere Anforderungen gestellt werden. Grundsätzlich gilt: Besonders in Krisenzeiten sollten Führungskräfte im Reinen mit sich selbst sein und auf sich selbst Acht geben. "Eine Hand für das Segel und eine Hand für den Matrosen" war das Motto für das sichere Arbeiten in stürmischen Zeiten. Nur Führungskräfte, die ihren gesunden Menschenverstand nicht verloren haben und pragmatisch in die Zukunft blicken, bieten sich als Vorbilder und vertrauensvolle Felsen in der Brandung an.- Respekt. Führungskräfte in Krisen sollten sensibel mit den Gefühlen anderer umgehen. Sie sollten diese Gefühle ernst nehmen. Sie dürfen die Sorgen der Betroffenen nicht unterdrücken oder abwerten. Als Vorgesetzte sollten sie die Betroffenheit zu Wort kommen lassen. Menschen brauchen Zeit und häufig auch einen Raum, um mit schwierigen Situationen umzugehen. Krisenbewältigung findet in verschiedenen Kulturen auf unterschiedliche Weise statt. Vielleicht können Führungskräfte nicht allen Kulturen hundertprozentig gerecht werden, sie sollten aber zeigen, dass sie diese Unterschiede respektieren.
- Reden. Führungskräfte in Krisen sollten ihren Mitarbeitern und Teams ausreichend Gelegenheit geben, sich auszutauschen. Reden, reden und nochmals reden hilft beim Umgang mit posttraumatischen Stressreaktionen.
- Zuhören. Führungskräfte in Krisen hören aktiv zu und zeigen Interesse am dem Gesagten des anderen. Sie unterstützen ihr Zuhören durch Fragen, die ihr Verständnis verbessern sollen und bemühen sich, die Perspektive des anderen zu verstehen. Das gilt insbesondere, wenn der andere aus einem anderen Kulturkreis kommt.
- Einfühlen. Führungskräfte in Krisen haben ein feines Gespür dafür, wann die Krise thematisiert werden sollte und wann nicht. Sie drängen ihre Hilfe nicht auf. Sie lassen sich jedoch von sich aus ab und zu einmal bei betroffenen Kollegen sehen und bieten damit die Gelegenheit zum Gespräch an.
- Verständnis. Führungskräfte in Krisen meiden das leider allzu bekannte Muster: "Das habe ich vor Jahren schon vorausgesehen, das musste ja so kommen!" Eine solche Haltung macht es den betroffenen Mitarbeitern schwer, Hilfe von jemanden anzunehmen, der in die Rolle des Besserwissers geschlüpft ist und für alle anderen nur die Rolle des armen, unwissenden Opfers übrig lässt.
- Ehrlichkeit. Führungskräfte praktizieren in Krisenzeiten absolute Ehrlichkeit. Diese wird sowohl von den eigenen Mitarbeitern im In- und Ausland sensibel wahrgenommen und honoriert wie auch von Kunden, Zulieferern, den Medien und der gesamten Öffentlichkeit.
Auf den Punkt gebracht: Gerade in Krisenzeiten müssen Führungskräfte ein Handeln praktizieren, das auf der einen Seite von Standfestigkeit geprägt ist, auf der anderen Seite durch Sensibilität für eine ungewohnte und schwankende Situation. Und das bedeutet weniger reden, dafür mehr fragen und zuhören - damit sich die externe Krise nicht zu einer internen auswächst.
Autoren: Matthias Willig und Rainer Röpnack
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